Cannes: Film-Festival und Schatten des Glamours
Teil 1
Während des Cannes Film Festivals versucht jeder, sich glamourös darzustellen. Es wird im Anzug herumstolziert, mit Smartphones in der Hand. Natürlich sind viele von ihnen reich, aber es gibt genug solche, die außer dem äußeren Erscheinungsbild nichts mit der Glamour-Welt zu tun haben.
Das Cannes Film Festival hat eine solche Anziehungskraft, dass Menschen bereit sind am Strand zu schlafen, um ein Teil von dem Ganzen zu sein. Und es gibt Menschen, Touristen natürlich (so genannte Filmverliebte), die am Strand vor den Hotels, wo zwei Tees mit Konsumation nach 22.00 fast 40.00 Euro kosten, in Schafsäcken schlafen. In einer Wohnung drei Häuser vorm Palast, die nicht mehr als 30 m² hat, wohnen bzw. schlafen mehr als 10 Menschen.
Durch so genanntes Couch Surfing verdient der „Besitzer“ der Wohnung das Geld, um jeden Abend wegzugehen. Er vermietet einen Platz in seiner Wohnung (keinen bestimmten, es wird geschlafen, wo man einen Platz findet) für 10, 20 Euro und gibt dieses Geld gleich aus – für Getränke. Was dann dazu führt, dass er und die mit ihm weggehen alle anderen aufwecken, die früher (nüchtern) schlafen gehen, denn für manche dauert der Tag von 8 in Früh bis 02.00 in der Nacht.
Aber hinter diesem Schlaf-Wahnsinn und der Sauferei steht eine Absicht: Der Regisseur (der Besitzer der Wohnung) versucht auf diese Weise zu Schauspielern zu kommen, die in seinem neuen Film unentgeltlich spielen würden.
In der Wohnung ist zur Zeit auch Luca. Ein schon bekannter junger französischer Schauspieler, der sich für einen Womanizer hält. Er konsumiert viel Drogen und Alkohol und kann kein Englisch, was ihn nicht hindert, high über seinen Film zu erzählen – während jene, die nicht Französisch können, Ohrenstöpsel haben, um an etwas zu arbeiten.
Der andere Schauspieler, der überzeugt ist, dass er nächstes Jahr sicher berühmt wird, tut nichts dafür. Außer trinken und im Anzug voll besoffen zu schlafen. Das erste, was er macht wenn er aufsteht, ist Alkohol zu trinken. Bis jetzt hat er nur in Shorts Filmen gespielt, oft von Freunden und in einer TV-Serie. Er ist schon 40 Jahre alt.
Sabrina ist eine Regisseurin aus USA, die ziemlich arrogant wirkt. Egal, welche man Party erwähnt, oder welchen Cocktail Empfang, sie kennt das, war da, ist nicht gut etc. Aber am Ende kommt sie immer mit, weil sie grad auf einen Anruf für die bessere Party mit Martin Scorsese wartet. Doch bis jetzt kam der Anruf nicht.
Im nächsten Teil mehr über andere, weil heute kommt noch eine….
Sandra Bakula