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18.12.2013 14:22:00 dimea hat einen Ratschlag gegeben Ratgeber: Also ich sehe es so beim Sport möchte ich meine Grenzen austesten und klar Muskelkater ist kein gutes Zeichen. Aber wenn man sich aufwärmt und dehnt ist es alles halb so schlimm
 
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04.10.2013  |  Kommentare: 0

Nala Martin: Panic Snap

Nala Martin: Panic Snap
Das Interview mit Autorin des Buches „Panic Snap“


Wir trafen die Nala Martin in einem Wiener Café. Gebundene Haare, kaum Make up, schwarzes Rollkragen T-Shirt und Perlenkette. Das war das Outfit von einer Domina, die uns alles andere als streng vorkam. Mit der charmanten und sympathischen Nala Martin sprachen wir über ihr neues Buch, das „Panic Snap“.  

Die-Frau: Worum geht es genau in Ihrem neuen Buch?
N.M: Das erste Buch hieß „Safeword“, und „Panic Snap“ ist nun die Fortsetzung davon. Darin macht Domina Sharon einige Sachen, die sie früher nicht gemacht hat. Anfänglich wegen akuter Geldprobleme, später jedoch merkt sie, wie sympathisch sie ihren Gast Oliver findet. Oliver ist sehr ruhig, stabil und  steht mit beiden Beinen im Leben. Alles das, was die Sharon nicht ist. Eigentlich wären sie das perfekte Paar.

Die-Frau: Was heißt „passiv“?
N.M: Das heißt, dass man sich im Studio unterwirft. Das man sich dem Gast gegenüber unterwirft aber trotzdem die Grenzen setzt

Die-Frau: Sie sind auch eine Domina: Wie haben Sie angefangen?
N.M: Ich habe während meines Studiums angefangen. So habe ich mein Studium finanziert. Ich habe ein Inserat von einem renommierten Studio gesehen, das ich von früher kannte, weil ich schon privat in der SM Szene (Sado-Masochismus) aktiv war. Ich habe eine Probezeit gemacht. Weil es einen Unterschied zwischen privatem und professionellem SM gibt. Z.B wenn man einen Fehler macht, kommt der Gast vielleicht nicht wieder ….

Die-Frau: Was wäre ein Fehler?
N.M: zb. Spuren, die nicht erwünscht sind. Oder wenn man den Gast falsch einschätzt….er erzählt seine Fantasie, aber es kann sein, dass ich trotzdem einen Fehler mache und die Session geht in die falsche Richtung … Mir ist sehr wichtig, dass ich alles, was ich in diesem Job mache, selber verantworten kann.  Deswegen höre ich immer auf mein Bauchgefühl, und bis jetzt war das der richtige Weg.

Die-Frau: Was kostet so eine Session?
N.M: Es ist sehr regional abhängig. Es fängt bei 150 Euro pro Stunde an und geht nach oben. Es endet bei 500-600 Euro.

Die-Frau: Welches Gefühl gibt Ihnen SM?
N.M: Das Gleiche, was den mir Sex gibt: ein Glücksgefühl.

Die-Frau: Sie haben zwei Kinder?
N.M: Ja genau. Meine Tochter ist 7 Jahre  und mein Sohn 2,5 Jahre alt.

Die-Frau: Sie haben einen Partner. Wie findet er Ihren Beruf?
N.M: Er weiß alles und er hat kein Problem damit. Ich habe ihm gleich am Anfang alles erzählt. Dann haben wir keinen Kontakt gehabt und er hat sich nach einem Jahr wieder gemeldet und gesagt ich gehe ihm nicht aus dem Kopf. Und so hat es angefangen. Er sieht das wirtschaftlich, und er sagt immer, dass mein Job die Miete zahlt. Er hat nie was gesagt oder mich vor die Wahl gestellt.Solange ich mein Leben selbst finanziere, entscheide ich, wie ich mein Geld verdiene.

Die-Frau: Ist er auch in der SM Szene aktiv?
N.M: Ja, er auch, aber ich wäre auch mit ihm zusammen, wenn er es nicht wäre.

Die-Frau: Haben Sie noch Kontakt mit dem Vater Ihrer Tochter? Hat er etwas dagegen gehabt?
N.M: Ja natürlich. Und nein, hat er nicht. Ich muss sagen, dass ich wirklich immer, was das betrifft Glück hatte.

Die-Frau: Wann werden Sie es den Kindern erzählen?
N.M: Wenn sie alt genug sind. Ich werde es erzählen müssen, und ich will es auch. Ich will nur nicht, dass sie es von jemand anderem erfahren. In unserem Haus haben die Kinder, vor allem meineTochter, weil sie schon lesen kann, keinen Zugang zu den Büchern. Und bei uns weist nichts darauf hin, was ich beruflich mache. Und manche, die uns besuchen, sind oft enttäuscht, weil sie etwas anderes erwarten, nicht ein ganz normales Zuhause.

Die-Frau: Können sie das private und professionelle Leben trennen?
N.M: Ich muss das sogar trennen. Mama sein, Schreiben und Domina. Ich muss das alles unbedingt trennen, eine Mauer bauen, sonst geht gar nichts. Egal, was ich mache und wo ich bin.

Die-Frau: Gibt es eine Änderung seit Sie in der Beziehung sind, was Ihren Job betrifft?
N.M: Ich schlafe nicht mehr mit anderen Männern, was ich früher auch nicht so oft machte. Aber um ehrlich zu sein, die Männer, die ins Studio kommen, sind nicht unbedingt mein Beuteschema. Das sind Männer um 40 bis 60 Jahre alt, oft verheiratet, die kein erfülltes Sexleben haben oder einfach etwas erleben wollen, was sie nicht zu Hause erleben können.  Oft wissen Frauen schon, was die Männer treiben, aber die ignorieren es bzw. tolerieren es, solange es nicht offiziell ist. Oft sind die Gäste Männer, die geschieden sind und die etwas Neues erleben wollen.  Viele reden mit uns. Sehr offen. Sie erzählen uns oft Sachen, die sie niemandem erzählen würden. Wir verurteilen nicht, und Diskretion ist uns sehr wichtig. Es ist eigentlich sehr schön. Nach der Session setzen wir uns zusammen und reden. Ganz nett.

Die-Frau: Haben Sie schlechte Erfahrungen gehabt?
N.M: Einige hatten Probleme mit dem Kreislauf, gerade wenn mit viel Latex im Hochsommer gearbeitet wird.  Aber ich habe gleich reagiert, habe der Person Wasser oder Cola gegeben oder sie unter die Dusche gestellt. Ich wollte immer nur Dinge machen, die ich verantworten kann. Nicht aufgrund von mehr Geld, welches vielleicht geboten wurde. Darum genau geht es in „Panic Snap“. Dass man Sachen macht, die man nicht wirklich machen will, aber das Geld eben braucht! 

Die-Frau: Gab es Fälle, wo sich Männer in Sie verliebt haben?
N.M: Ja sicher, aber wir haben uns zusammen gesetzt und ich habe ihnen erklärt, dass das nur eine Illusion ist. Private Dominanz ist was anderes als professionelle. Es kann auch sein, dass sich die Domina in den Gast verliebt: Wo die Liebe hinfällt.

Die-Frau: Und was sagen Ihre Eltern dazu?
N.M: Die sind extrem tolerant. Das ist nicht ihr Ding, aber sie stehen hinter mir. Ganz am Anfang wusste ich nicht, dass es so viel Hype geben wird, aber als das auch kam, haben sie nie was gesagt und sie waren immer für mich da. Ich bin deren Tochter, und sie stehen 100% hinter mir.

Die-Frau: Haben Sie vor, weiter als Domina zu arbeiten?
N.M: Nur, wenn ich Lust bekomme, werde ich ins Studio gehen. Aber ich habe neue Projekte vor. Ich bin erst 33 Jahre alt und will weiter schreiben und auch fotografieren. Und ich will mit meinen Kindern Zeit verbringen.

Foto: Nala Martin

 Nala Martin: "Panic Snap"
 SM-Roman
 288 Seiten/Taschenbuch
 ISBN 978-3-86265-323-2
 Originalausgabe 10, 30 EUR (Ö)
 Erscheint am 1. September 2013



 

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